Nahmer Kleinbahn
Die Gesellschaft eröffnete 1900 ihre einzige 3,3 km lange Eisenbahnstrecke mit der Spurweite von 1000 Millimeter im industriereichen Nahmertal. Die Strecke besaß bis zu 40 Gleisansanschlüsse für
die dort tätigen Unternehmen der Stahlindustrie. Die Strecke war in mehrere Tarifbahnhöfe eingeteilt: Übergabebahnhof Hohenlimburg, Bahnhof Nahmer, Bahnhof Obernahmer und Bahnhof Hobräckerweg.
Vier Ausweichen ermöglichten die Begegnung von Zügen und das Umsetzen der Lokomotiven. Der Hauptverkehr bestand darin, normalspurige Güterwagen auf Rollwagen vom Bahnhof Hohenlimburg den
einzelnen Anschließern zuzustellen und wieder abzuholen. Dies führte auf den engen Straßen mitunter zu Problemen mit dem Kraftfahrzeugverkehr. Bis 1958 wurde auch Stückgutverkehr durchgeführt.
Wurden im ersten Jahr 36.999 t Güter befördert, so stieg die Menge bis 1943 auf 294.464 t. In den 1960er und 1970er Jahren gingen die Beförderungsleistungen zurück, aber selbst im letzten
Betriebsjahr betrugen sie noch 98.600 t. Werktäglich wurden 20 bis 30 Wagenladungen auf die einzelnen Anschlüsse verteilt und abgeholt. Dazu waren mindestens drei Lokomotiven nötig. Am 31.
Dezember 1983 musste der Betrieb der Bahn wegen Straßenbauarbeiten und der Strukturkrise der Stahlindustrie, die zur Schließung des Hoesch Werkteiles Nahmertal führte, eingestellt werden.
Gesellschafter der Aktiengesellschaft waren ursprünglich alle Gleisanschließer, zuletzt hielten nur noch die Firmen Krupp und Hoesch Aktien.
Personenverkehr wurde nicht durchgeführt.
Der Betrieb wurde mit drei zweiachsigen Kastendampflokomotiven aufgenommen, später kamen sechs weitere Kastendampflokomotiven (gebraucht oder fabrikneu) hinzu. 1925 und 1927 wurden zwei
dreiachsige Dampflokomotiven beschafft, die bis zur Traktionsumstellung 1961 im Einsatz blieben; als Ersatz für ausgemusterte Lokomotiven wurden noch drei weitere zweiachsige Dampflokomotiven
beschafft. 1934 wurde erstmals eine Diesellok eingesetzt, sie bewährte sich jedoch nicht und wurde 1936 zurückgegeben. 1960/61 wurden bei Orenstein & Koppel fünf zweiachsige Diesellokomotiven
beschafft, die die Dampflokomotiven ablösten und bis zur Betriebseinstellung den Verkehr versahen.
Bis zu 45 Rollwagen waren auf der Bahn vorhanden, daneben einige Güterwagen für den Stückgutverkehr. Hatten die ersten Rollwagen noch eine Tragfähigkeit von 23 t, so konnten die zuletzt
erworbenen 42 t aufnehmen.
An die Hohenlimburger Kleinbahn erinnert noch eine in Hohenlimburg bei der Firma C. D. Wälzholz an der Ludwigstraße als Denkmal aufgestellte Diesellokomotive.
Quelle: Wikipedia